Cevdet Caner (ehemals Level One)-Prozessbeginn in Wien

Nun, der Beginn eines Prozesses gegen einen von der zuständigen Staatsanwaltschaft angeklagten mutmaßlichen Täter bedeutet keinesfalls, dass dieser auch schuldig ist. Im Gegenteil, Anlass solcher Prozesse ist ja dann auch herauszufinden, ob die dem Angeklagten vorgeworfenen Delikte auch zutreffen. Es kann durchaus sein, dass der Angeklagte mit einem „sauberen Freispruch“ aus solch einem Verfahren herauskommen kann. Und, um auch das einmal klar zu sagen, bis zu einer endgültigen Verurteilung eines Angeklagten, gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

Das gilt auch für den nun in Wien angeklagten Cevdet Caner, einer schillernden Persönlichkeit aus der Immobilienbranche. Cevdet Caner ist uns in der Redaktion aus diversen Zusammenarbeiten mit Thomas Olek vom Unternehmen Publity, Christoph Gröner vom Unternehmen CG und Norbert Ketter von der HPI AG aus der Schweiz bekannt. In den letzten Jahren haben sich dann auch rund um Cevdet Caner wenig bis gar keine neuen negativen Schlagzeilen ergeben.

Nun holt Cevdet Caner seine Vergangenheit wieder ein, die schon wieder 10 Jahre her. Cevdet Caner ist ein Österreicher und war dort Anfang der 2000er Jahre eine Person, die sich in der Politik versuchte, er war Vorsitzender der Linzer Jungsozialisten. Parallel dazu begann Caner seine unternehmerische Karriere mit der Gründung eines Call und Logistik Centers (CLC), das Cevdet Caner dann im Jahre 2001 an die Börse führte. Im Jahre 2004 musste das Unternehmen allerdings Insolvenz anmelden.

Die nun gegen Cevdet Caner und fünf weitere Angeklagten, für die alle die Unschuldsvermutung gilt,  erhobenen Vorwürfe lauten auf: gewerbsmäßigen schweren Betrug, Geldwäsche und die Verabredung zu einer kriminellen Vereinigung als Delikte.

Die Wiener Staatsanwaltschaft geht dabei davon aus, dass das Firmenkonstrukt, welches die Angeklagten erschaffen hatten, dazu dienen sollte, der Level-One-Gruppe einen möglichst hohen Millionenbetrag zu Gunsten auch Cevdet Caner’s zu entziehen. Insgesamt ist, wie von Medien berichtet, von einer Schädigung der Gläubiger in Höhe von 145,2 Millionen Euro die Rede. Für Caners Medienanwalt Ben Irle sind „komplexe Konzernstrukturen im Wirtschaftsleben allgemein üblich und etwa durch bestehende Beteiligungsverhältnisse und steuerliche Aspekte indiziert“. Ben Irle geht davon aus, dass sein Mandant die erhobenen Vorwürfe im nun bald beginnenden Prozess widerlegen kann, um so einen Freispruch für seinen Mandanten zu erzielen. Ob das dann auch gelingt? Wir sind natürlich auch gespannt!